Strahlen mit Wetterkabriolen
(Yves Raemy)
Es war ein schöner Frühsommer Tag im Mai schon 30°C heiss. Als wir, mein Strahlerkollege Lük und ich, uns entschlossen haben, einen Ausflug in das Fensterquarz Gebiet zu unternehmen. Der Startpunkt liegt auf einer Alp die mit dem Auto erreichbar ist. Aber seit diesem Sommer ist die Alpstrasse für Autos gesperrt. Das würde heissen, dass der Anmarsch Weg sich um zwei Stunden verlängert. Da das uns zu lange war haben wir entschlossen, mit dem Mountainbike auf die Alp zu fahren. Also Lük mit Muskelkraft und ich mit elektronischer Unterstützung. Mit dem schweren Strahlerrucksack und den Bergschuhen nicht ganz so angenehm wie mit den leichten Sportkleider. Trotzdem Lük voll gas vorne weg. (Er ist der Ueli Steck der Strahler). Ich hatte Mühe, immer dran zu bleiben. Wäre die Strecke technisch anspruchsvoll hätte ich keine Chance gehabt. Nach einer Stunde Velofahrt sind wir dann doch noch auf der Alp angekommen. Ich leicht verschwitzt und Lük Bach nass. Der Älpler den wir angetroffen haben meinte, ob er geduscht hätte? Jetzt konnte der eigentliche Anstieg beginnen nochmals knapp zwei Stunden und 600 Höhenmeter bergauf. Im Gebiet angekommen wurden wir mit dem wunderbaren Bergfrühling belohnt. Auch Gämse sprangen auf den schmalen Gräten herum. Sogar der Bartgeier hat uns einen Besuch abgestattet. Ein sehr imposantes Tier mit seinen bis zu drei Metern Flügelspanweite. Nach dem Mittag wurde das Wetter langsam ein bisschen unruhiger und in der Ferne beobachteten wir die ersten Gewitterwolken. Wir hatten noch nicht die Welt gefunden hier und da kam ein kleiner Fensterquarz zu Vorschein. Wir arbeiteten uns mühsam in den engen Fensterquarzrissen voran. Doch der super Fund blieb aus. Als die Wolken immer dunkler wurden und zu unserer Überraschung auch schon die ersten Regentropfen einsetzten packten wir zusammen. Fünf Minuten später setzte starker Hagel ein! Wir wurden grün und blau gehagelt. Nach etwa zehn Minuten war der Spuck vorbei. Die Wolken verzogen sich und es wurde wieder heller. So konnten wir den Rest des Abstieges trocken unter die Füsse nehmen. Aber so sollte es nicht bleiben. Kaum bei den Bikes angekommen begann es, zu donnern. Wir fuhren zehn Minuten da setzte starker Regen ein, grosse Tropfen und wie aus Eimern. Es blitzte und donnerte. Die Abfahrt dauerte noch dreissig Minuten. Das Wasser lief wie ein Bach durch uns hindurch. Endlich unten in Reichenbach angelangt konnte ich fast nicht mehr vom Bike absteigen und laufen, meine Bergschuhe waren voll mit Wasser gefüllt. Der Dreck vom Strahlen war abgewaschen
Mit trockenen Kleidern und einer Tasse Kaffee im warmen Haus sah die Welt wieder anders aus. Ich durfte noch den neu eingerichteten und renovierten Kristallkeller bei Familie Von Känel bestaunen. Wunderbar die Kristallschätze die die Strahlerfamilie Von Kännel zusammengetragen hat. Immer ein Ausflug wert!
Wir haben den Abend gemütlich ausklingen lassen mit einem guten Abendessen das Danai für uns gekocht hat. (Die Frau von Lük). So ist ein super schöner Strahler Tag zu Ende gegangen zwar nicht so erfolgreich was die Kristalle angeht aber um ein wunderbares Erlebnis reicher.